Trauer nach Suizid

Wenn sich ein lieber Mensch, der uns nahe steht, das Leben nimmt, ändert sich unser Leben von einer Sekunde auf die andere, nichts ist mehr wie es vorher war. Kaum jemand, der es nicht selbst erlebt hat, kann ermessen, welch unendlicher Schmerz und tiefe Trauer die Hinterbliebenen belasten. Gefühle der Einsamkeit, der Sehnsucht und der Hilflosigkeit brechen über uns herein. Tiefe Ohnmacht, Wut und Verzweiflung machen sich breit. Quälende Fragen und Schuldgefühle kommen erschwerend hinzu.

Alles scheint in Frage gestellt, der eigene Wert und der Sinn des Lebens überhaupt.


Wir sind Angehörige von Menschen, die sich das Leben genommen haben. Wir helfen uns im schützenden Raum in einer vertrauensvollen Gesprächsgruppe. Hier können wir einander zuhören, uns wahrnehmen, über Erlebtes sprechen, uns gegenseitig Trost schenken. Verständnisvolles Zuhören und das Zulassen von Gefühlen hilft uns auf dem leidvollen Weg durch die Trauer. Wir wollen uns gegenseitig stützen und begleiten und ein Stück unseres Weges gemeinsam gehen. Zusammen wollen wir erfahren, dass aus Lebenskrisen neue Chancen erwachsen und das Leben weitergeht.


Eine AGUS-Selbsthilfegruppe

ermöglichen Gespräche mit ähnlich Betroffenen in einem geschützten Rahmen

– werden von geschulten und erfahrenen Betroffenen geleitet

– sind überkonfessionell

– erheben keinen therapeutischen Anspruch

– es ist unerheblich, wie lange der Tod her ist; Sie wissen selbst am Besten, ob und wann Sie diese Möglichkeit in Anspruch nehmen möchten

– jeder kann von sich das erzählen, was er möchte oder auch nur zuhören; lediglich eine kurze Mitteilung zur persönlichen

– Betroffenheit ist obligatorisch;

– Anonymität ist möglich

– die Teilnahme ist kostenlos und unverbindlich

– Sie können solange an der Gruppe teilnehmen, wie es Ihnen gut tut


Die Gruppentreffen

– finden in der Regel einmal monatlich statt

– dauern zwei bis drei Stunden

– beginnen mit einer Eingangsrunde, bei der alle ihre mitgebrachten Themen benennen können


Was kann ich von einer AGUS Gruppe erwarten

Austausch mit Menschen, die ebenfalls Suizidtrauernde sind

– Einschätzen der eigenen Reaktionen im Vergleich mit anderen („Bin ich normal?“)

– Erweiterung des Blicks auf die Trauer nach Suizid durch Gespräche mit Menschen, die „anders“ trauern, z.B. weil die Beziehung zum Verstorbenen eine andere war oder weil der zeitliche Abstand größer/kleiner ist

– Verständnis, da Vieles nicht erklärt werden muss

– praktische Hinweise für die persönlichen Handlungsmöglichkeiten, z.B. was sage ich meinen Kindern, wie gestalte ich die nächste Familienfeier, usw.

– Betroffenenkompetenz